Freitag, 28. September 2012

Auf dem Arbeitstisch, Montigny-sur-Avre, France

In ganz seltenen Momenten durchflutet allumfassende Heiterkeit mein Gemüt, und meistens hat die in jeder Hinsicht schwer erreichbare Zeitschrift The New Yorker damit zu tun.

Montag, 17. September 2012

Auf dem Wanderweg nach Muktinath, Kagbeni, Nepal

Beim gelegentlichen Durchforsten alter Bildarchive im Programm iPhoto sind es immer wieder die vollends rätselhaften Aufnahmen allein, die meine Aufmerksamkeit erregen. So ist mir zum Beipiel absolut schleierhaft, wie es zu der Situation an diesem Tisch kommen konnte. Was hat der Junge für eine weisse Stange im Mund und wie ist diese mit den Serviettenkelch verbunden? Warum sinkt die Frau dort lachend nieder? Ist das mein Bier links im Bild, das ich nicht auszutrinken vermochte? Was sucht die Speisekarte nach dem Essen noch auf dem Tisch (ich kann mich nur erinnern, aus Angst vor Magenverstimmung eigentlich gar kein Gericht bestellt zu haben und, mich streng an die durch Jakob Arjouni zum Gemeinplatz gewordene Maxime "Leerer Magen, grosse Not – volles Glas wie Abendbrot" haltend, beim Bier geblieben zu sein). Wem sind die zwei fast leeren Gläser Apfelsaft zuzuordnen? Waren die Blumen im Gesteck denn echt? Ich werde es alles nie erfahren.

Dienstag, 4. September 2012

Vor dem Redaktionsbüro, Hotel Sugat, Kathmandu, Nepal

Hat man einmal den Schuh fürs Leben gefunden, ergeben sich erst dann wieder ernsthafte Probleme, wenn Freunde und Bekannte auf der Suche nach dem perfekten Fortbewegungsmittel zum gleichen Ergebnis gekommen sind.

Sonntag, 2. September 2012

Auf dem Holzfussboden, Ernest Hemingway Home, Key West, Florida, USA

Wer seine Aufmerksamkeit im Alltag nur lange genug auf vermeintliche Nebensächlichkeiten richtet, entdeckt bald die unglaublichsten Muster ästhetischer Synchronizität in der Natur. Das allsehende Auge will beim Entdecken dieses Schmetterlings natürlich dank seiner Umgebung sofort an einen besonders subtilen Fall von Mimikry denken, während doch allein das Wissen um jenes Phänomen uns die Sinne für die Bedeutsamkeit des Motivs geschärft und den Auslöser der Kamera hat betätigen lassen. Ästhetik kennt keine Unschuld. Und dennoch: die Schönheit eines durchgeistigten Augenblicks.